Das ehemalige Forstamt – eine unendliche Geschichte  

 

Mit dem Kauf des Forsthauses befasste sich die CSU-Fraktion im Feuchter Marktgemeinderat in ihrer letzten Sitzung. Es ist unbestritten, dass es sich bei dem Grundstück an der Ecke Hauptstraße - Nürnberger Straße um ein sogenanntes Filetgrundstück handelt. Seit sieben Jahren verfallen die Gebäude des ehemaligen Forstamtes in Feucht, weil die Bezirksfinanzdirektion, als Eigentümer nichts dagegen unternimmt. Das verwahrloste Gelände ist Mitbürgerinnen und Mitbürgern, aber auch den CSU-Vertretern im Marktgemeinderat seit langem ein Dorn im Auge. Dazu kommt noch, dass der Eigentümer im Winter seiner Räum- und Streupflicht nicht ausreichend nachkommt.

Vor einigen Jahren gab es im Marktgemeinderat Überlegungen, das Gelände zu kaufen; verschiedene Vereine und Organisationen interessierten sich für die Nutzung. Da war einmal die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die sich finanziell beteiligen und dort eine Begegnungsstätte einrichten wollte. Da waren der VdK im Gespräch, die Volkshochschule und der Fahrdienst der Rheumaliga sowie ein Privater, der ein Konzept für eine teilweise Nutzung als Cafe erarbeitet hatte. Die AWO sprang bereits nach kurzer Zeit wieder ab und erwarb eigene Räume in der Hauptstraße. Auch der VdK trat der Angelegenheit nicht näher und für die Volkshochschule sind die Räume zu klein. Selbst bei einem Umbau könnten keine Schulungsräume in der benötigten Größe geschaffen werden. So ist vom ursprünglichen Konzept nur noch die Teilnutzung durch den Fahrdienst der Rheumaliga aktuell.

Wenn heute die SPD so tut, als wenn es ein Klacks gewesen wäre, das Grundstück zu kaufen, nur weil die Mittel im Haushalt noch zur Verfügung stehen, so müssen sich die Kolleginnen und Kollegen jedoch vorhalten lassen, dass ihnen weder eine vernünftige, mit Einnahmen versehene Verwendung noch eine tragbare Finanzierung eingefallen ist. Woher die Mittel für die aufwändige und teuere Sanierung kommen sollten, sagten sie allerdings nicht.

Die CSU-Fraktion bedauert außerordentlich, dass die für den Erwerb und die Sanierung des Grundstücks erforderlichen Mittel leider nicht vorhanden sind und auch in absehbarer Zeit nicht verfügbar sein werden. Die Vorsitzende der SPD-Fraktion hat in der entscheidenden Sitzung des Marktgemeinderats vorgeschlagen, die dankmalgeschützten Gebäude mit Mitteln des Denkmalschutzes zu sanieren und als „Bürgerhaus“ Vereinen, Seniorengruppen und Bürgern Räume für kleine Veranstaltungen oder Begegnungen zur Verfügung zu stellen. Die damit verbundenen Folgekosten hat man dabei schamhaft verschwiegen. Marktgemeinderat Trapp hatte dann gar noch die großartige Idee einen Teil der Fläche, er sagte allerdings nicht welche und wem, für Wohnbebauung zur Verfügung zu stellen. Auch Herrn Trapp ist bekannt, dass der Baumbestand nach Möglichkeit erhalten werden soll. Dabei sollte der Markt Feucht das Grundstück erwerben und dann an einen Investor weiterveräußern. Das war dann den CSU-Gemeinderätinnen und Gemeinderäten dann doch zu vage. Wer weiß, wie lange der Markt Feucht auf dem Grundstück sitzen bleibt.

Die CSU-Fraktion vertritt den Standpunkt, dass der Markt Feucht bereits mehr als für den Haushalt gut ist, an Unterhaltskosten für eigene Immobilien aufzubringen hat. Der Markt Feucht kann es sich bei rückläufigen Einnahmen nicht leisten, sich zusätzliche Belastungen aufzuladen. Deshalb hat die Fraktion geschlossen gegen den Erwerb des Grundstücks gestimmt.

                                                                                                          Werner Rübig