Ganztagsklassen an der Feuchter Hauptschule

Das Beispiel Altdorf sollte so manchen in Feucht zu denken geben: Dort will man Ganztagsklassen ab dem nächsten Schuljahr einrichten, ohne dass dieses Thema Anlass zu hektischen Diskussionen im Stadtrat war. Denn man weiß und hält sich daran, dass die Kommune der Schule keine Vorschriften machen kann, wann und wie sie Ganztagsklassen einführen will.

Ganz anders in Feucht: Leider entwickelte gerade die Feuchter SPD beim Thema Ganztagsklassen an der Hauptschule einen hektischen Aktionismus mit dem Ziel, seitens der Marktgemeinde auf die Schule Einfluss zu nehmen. Dies ist nach Ansicht der CSU der falsche Ansatz, wenngleich auch wir das Projekt Ganztagsklassen an der Feuchter Hauptschule von Anfang an befürworteten. So unterstützte der Marktgemeinderat 2005 parteiübergreifend den Antrag der Hauptschule auf Errichtung einer Ganztagsklasse. Da damals aus unserem Landkreis nur eine Schule in das Förderprogramm kommen konnte, erhielt - aus Feuchter Sicht  bedauerlicherweise - Röthenbach/Pegnitz den Zuschlag. Kenner der schulischen Szene hatten nichts anderes erwartet, da die Röthenbacher Schule die weitaus höhere Schüler- und Klassenzahl und ein neuartiges Konzept (Beginn erst ab dem 7. Jahrgang) aufwies.

Dass der Markt Feucht das Projekt „Ganztagsklassen an der Hauptschule“ weiterhin unterstützt, war im Marktgemeinderat stets unstrittig. Allerdings war die CSU aus guten Gründen der Auffassung, dass dazu folgende Schritte einzuhalten sind:

  1. Eine gesicherte Erhebung, die den Bedarf an Ganztagsklassen eindeutig nachweist
  2. Nachhaltige Bereitschaft aller Beteiligten (Lehrer, Schulleitung, Sekretariat, Schüler, Eltern)
  3. Entsprechende staatliche Förderung und Genehmigung

 

Voraussetzungen sind nun erfüllt

Diese Voraussetzung sind mittlerweile offenbar gegeben bzw. werden in Aussicht gestellt, so dass die Marktgemeinde nun zu ihrem gegebenen Wort stehen kann, die dafür nötigen finanziellen Mittel bzw. baulichen Veränderungen an der Schule – insbesondere für eine erforderliche Mensa – zu Verfügung zu stellen. An dieser Mitarbeit der Kommune bestanden ja zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Zweifel!

Wenn auch eine Umfrage von Anfang diesen Jahres noch keine genügende Anzahl an Interessenten nachweisen konnte, gehen neue Erhebungen der Schulleitung der Hauptschule davon aus, dass für die nächsten beiden Schülerjahrgänge je eine Ganztagsklasse gebildet werden könnte. Die Planungen der Schule für ein überarbeitetes Konzept  laufen bereits seit Monaten auf Hochtouren, und auch die Beteiligten sind zum Projekt Ganztagsklasse bereit. Auf Grund der Hauptschulinitiative der bayerischen CSU ist nun eine verstärkte Förderung möglich und man kann bei entsprechender Vorplanung von einer erfolgreichen Genehmigung ausgehen. Somit steht einer erfolgversprechenden und vom Markt Feucht vorbehaltlos unterstützten Antragstellung der Hauptschule nichts im Wege.

 

Planungen laufen bereits

So war es schon ein wenig verwunderlich, dass Grüne und SPD jetzt im September beantragten, der Erste Bürgermeister solle auf die Schulleitung der Hauptschule Feucht einwirken, einen Antrag auf Errichtung einer Ganztagsklasse ab dem Schuljahr 2009/2010 zu stellen, wo doch Verwaltung und Schulleitung bereits seit geraumer Zeit mit den konkreten Planungen dafür begonnen hatten. Dies war auch allen Lehrkräften der Feuchter Hauptschule und damit den Antragstellern bekannt. Und dass die dafür notwendige Konzeption im Marktgemeinderat vorgestellt werden muss, ist ohnehin selbstverständlich und hätte nicht gesondert beantragt werden müssen.

Aus Sicht der CSU ist die sich abzeichnende Entwicklung sehr erfreulich, berücksichtigt sie doch den einzig logischen Weg: Parteien der Kommune können noch so drängen und fordern, zu allererst ist die Schule und sind die direkt Beteiligten am Zug. Erst wenn von dieser Seite der eindeutige Auftrag bzw. Antrag kommt, ist die Kommune als Sachaufwandsträger gefragt.

Und die Feuchter CSU hat stets – zuletzt auch in ihrem Wahlprogramm – deutlich gemacht, dass sie die Schaffung von sinnvollen und von allen Beteiligten gewünschten Ganztagsangeboten unterstützt. Dazu sind die Hauptschule und die Marktgemeinde auf dem richtigen Wege, und es bleibt zu hoffen, dass dieses Thema nun nach Kommunal- und Landtagswahlkampf von allen Seiten wieder sachlich und objektiv behandelt wird. Auf Grund der derzeit an der Hauptschule wegen Brandschutz durchgeführten umfassenden Baumaßnahmen hätte ein früherer Start des Projektes Ganztagsklasse ohnehin nicht zu übersehende Probleme mit sich gebracht, so dass sich der jetzt geplante zeitliche Ablauf durchwegs als richtig erweist.

Wichtig ist für die CSU zudem, dass bei der Gestaltung der Nachmittage die örtlichen Vereine mit einbezogen werden. Damit kann eine Konkurrenzsituation zwischen Schule und Vereinen nachmittags vermieden und beiden geholfen werden: Die Hauptschule könnte auf diese Weise von kompetenten Übungsleitern und Lehrkräften der Vereine profitieren, und für diese wäre eine Integration in die schulische Arbeit die beste Art der Mitgliederwerbung.

 

Herbert Bauer